Physik in Hollywood
Könnte Spiderman sich und Mary Jane nur an Spinnfäden halten? Funktionieren Lichtschwerter? Und wie realistisch sind Explosionen in Hollywood? Das und so einiges mehr beantwortete Sascha Vogel von science birds am 07. Juli 2019. Denn dort zeigte er, WIE anders die Physik in Hollywoodfilmen wirklich ist. Der Vortrag „Physik in Hollywood“ fand am vorletzten Tag von EFFEKTE 2019, dem Wissenschaftsfestival in Karlsruhe, statt.
Hollywood, wo die Physik anders ist…
Sascha Vogel erklärte, wie unrealistisch Action oder Science-Fiction Filme im Hollywood wirklich sind. Trotz vieler physikalischer Begriffe, Formeln und Berechnungen machte er es auch für Nichtphysiker begreiflich. Und währenddessen kam die ganze Zeit seine große Liebe für Physik, aber auch für Filme durch. Ja, auch für Filme, aller Unwirklichkeit zum Trotz.
Diese beginne beim Erscheinungsbild eines Physikers. So mussten alle Besucher herzlich lachen, dass Robert Downey Junior alias Iron Man, teilweise im Muscle Shirt, einen Teilchenbeschleuniger an einem Nachmittag baut. Alleine. Ne, ist klar!
„Interessieren Sie sich beruflich für Physik?“
Mein Sitznachbar, der einzige Physiker im Publikum, wie sich bei einer Befragung vom Referenten herausstellte, fragte mich: „Interessieren Sie sich beruflich für Physik?“ Nee, in Physik hatte ich sogar meinen einzigen Blauen Brief in der Schule. Aber ich mag solche Formate, in denen Wissenschaft interessant vermittelt wird. Ja, dann interessiert mich sogar Physik.
Stimmt die Wissenschaft wenigstens in Hollywood?
In einem der Fluch der Karibik Filme fliegt ein Affe in 2,7 Sekunden von Schiff zu Schiff. Im echten Leben würde er nicht mal ansatzweise auf der anderen Seite angekommen – statt der berechneten knapp 70km/h bräuchte er nämlich 300km/h (!).
Oder in Ice Age taucht die Frage auf: Schafft es ein Opossum, einen Abdruck im Baum zu hinterlassen? Aufgrund von Druck, Kraft, Fläche usw., ne, ein Opossum würde nicht so schnell fliegen, gegen einen Baum knallen, einen Abdruck hinterlassen, runterfallen uns auch noch weiter leben. 😉
„Tu es. Oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“
Eine der wichtigsten Fragen in Hollywood lautet: Funktionieren eigentlich Lichtschwerter?
Zum einen ist es so, dass es keine direkte Licht-Licht-Wechselwirkung gibt. Nehmt mal zwei Taschenlampen und strahlt sie ineinander. Interessiert sie keinen Deut. Für Star Wars jetzt doof. Ber einer der größten Physiker (Yoda) hat mal gesagt: „Tu es. Oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“
Wie aber funktionieren Lichtschwerter? Also, theoretisch. Die Formel hierfür lautet:
Intensität = Energie pro Zeit pro Fläche
Vogel berechnete, wie viel Energie benötigt werden würde, um Lichtschwerter zu bauen. Nun, rein theoretisch wäre es möglich, aber eben mit schier unmöglich vieler Energie. Daher: Lichtschwerter… Da muss die Macht mitspielen!
Zuletzt verriet er noch seine Top 3 der schlimmsten Physikfilme aller Zeiten. Aber die verrate ich an dieser Stelle mal lieber nicht. Falls ihr doch mal in das Vergnügen von diesem Vortrag kommen solltet.
Fazit:
Vor zwei Jahren war ich schon mal bei EFFEKTE, da war ich schon sehr begeistert. Natürlich ist es jetzt nicht überraschend, dass Hollywood auch in der Darstellung von Wissenschaft bzw. Physik echt übertreibt. Nichtsdestotrotz war der Vortrag ziemlich, ziemlich cool, sehr lustig und höchst interessant! Es war großes Kino, im wahrsten Sinne des Wortes.
Toll, dass es in Karlsruhe solche Veranstaltungen gibt. Das auch noch kostenlos! Ich nehme mir definitiv vor, bei den nächsten Effekten eher als am letzten Wochenende beim Wissenschaftsfestival EFFEKTE vorbei zu schauen. Außerdem war die sommerliche Atmosphäre im Otto-Dullenkopf-Park sehr schön.
Zum Schluss sei noch verraten: Spiderman könnte in der Tat sich und Mary Jane nur an Spinnfäden halten. Pech nur, dass aufgrund der Fliehkraft sein Arm abreißen würde…
Vielen Dank an Sascha Vogel und alle Sponsoren des Festivals!
Mehr Infos:
sciencebirds.de
instagram & facebook: @sciencebirds.de
effekte-karlsruhe.de
Leave a reply